Am 24. November 2022 wird in den Vereinigten Staaten Thanksgiving gefeiert.
Der vierte Donnerstag im November markiert jedes Jahr das Fest Thanksgiving. Dieses Jahr findet dieser Feiertag, der zu den wichtigsten der USA gehört, am 24. November 2022 statt. Woher Thanksgiving eigentlich stammt und wie es gefeiert wird, erfahren Sie hier:
Geschichte
Der gängige Mythos, der heute als Geschichte Thanksgivings gesehen wird, besagt, dass im Jahr 1620 die „Mayflower“, ein kleines Schiff aus England, im heutigen Massachusetts eintraf. An Bord dieses Schiffes befanden sich 102 Menschen, die mit der Hoffnung auf die friedliche Ausübung ihrer Religion nach Amerika übersiedelten. In der neuen Welt angekommen, wurden sie jedoch mit verschiedenen Krankheiten wie Skorbut und einem harten Winter konfrontiert. Nur ungefähr die Hälfte der Pilgrims, wie sie heute genannt werden, überlebte bis zum ersten Frühling.
Im Frühjahr jedoch erhielten sie Besuch von Indigenen des Wampanoag-Stamms, die sie auf Englisch begrüßten. Sie erklärten den Siedlern, wie sie Mais anbauen, Ahornsirup gewinnen und in der wilden Natur Nordamerikas überleben konnten. Die Ernte, die im Herbst 1621 folgte, war so reich, dass die Pilgrims gemeinsam mit den Wampanoags ein Erntedankfest feierten. Das war, der Legende nach, das erste Thanksgiving. Diese Geschichte ist allerdings nicht komplett belegt und viele Details haben sich im Laufe der Überlieferung verändert.
Thanksgiving wurde in den folgenden Jahrhunderten in Teilen des Landes gefeiert, aber erst im Jahr 1863 während des amerikanischen Bürgerkriegs von Abraham Lincoln zum Feiertag erklärt.
Bräuche
Heute wird Thanksgiving traditionell mit der Familie gefeiert. Viele Menschen fahren oft durch das halbe Land, um den Feiertag mit ihrer Familie verbringen zu können. Die wohl wichtigste Tradition ist dabei das Thanksgiving Dinner. Hier wird traditionell ein gebratener und gefüllter Truthahn mit Kartoffeln oder Süßkartoffeln, Cranberry-Soße und Kürbiskuchen serviert. Vorm Essen wird in der Regel entweder ein Dankesgebet gesprochen oder alle Teilnehmenden erklären, wofür sie in diesem Jahr dankbar sind.
Kurz vor Thanksgiving schenken die Industrieverbände dem Präsidenten der USA einen Truthahn. Seit den 1990er Jahren wird dieser grundsätzlich „begnadigt“. Zudem findet jedes Jahr in New York City eine große Thanksgiving-Parade mit Blaskapellen, Performern, riesigen Ballons und opulenten Wagen statt, die auch im Fernsehen übertragen wird.
Der Freitag nach Thanksgiving ist der sogenannte Black Friday, der durch große Rabatte in vielen Geschäften die Weihnachtssaison einläutet. Diese Tradition wird seit einigen Jahren auch von deutschen Geschäften übernommen.
Kritik
Viele Native Americans kritisieren das Fest heute, da unzählige indigene Menschen durch die von den Einwanderern eingeschleppten Krankheiten starben und in späteren Jahren bekämpft, in Reservate gesperrt und stark diskriminiert wurden. So erging es auch dem Wampanoag-Stamm. Das Zusammentreffen der Wampanoag mit den Pilgrims war, entgegen der gängigen Behauptung, nicht der erste Kontakt zwischen Wampanoag und Engländern. Der Kontakt bestand bereits seit einem Jahrhundert und war nicht besonders freundlich, besonders von Seiten der Europäer. Bis heute werden indigene Menschen in den USA oft noch benachteiligt und sind immer wieder Opfer von Rassismus.
Vokabular
pilgrims – die Pilgerväter
Native Americans – amerikanische Ureinwohner
to cultivate corn – Mais anbauen
to harvest – ernten
harvest – Ernte
(American) Civil War – amerikanischer Bürgerkrieg
turkey – Truthahn
sweet potatoes – Süßkartoffeln
pumpkin pie – Kürbiskuchen
colonists – Kolonisten
Quellen:
https://usa.usembassy.de/feiertage-thanksgiving.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Thanksgiving
https://www.history.com/topics/thanksgiving/history-of-thanksgiving