Die deutsche Sprache ist heute voll von Anglizismen. Hobby, Jeans, Bestseller, Laptop und cool sind nur einige von vielen Wörtern, die aus der englischen Sprache entlehnt wurden und in unseren alltäglichen Sprachgebrauch übergegangen sind. Was viele aber nicht wissen: Auch die englische Sprache verwendet deutsche Wörter. Dabei kann es sich klassischerweise um typisch deutsches Essen wie Sauerkraut, Wurst, Strudel oder Schnitzel handeln oder aber Phänomene, für die es kein englisches Äquivalent gibt, wie beispielsweise Weltschmerz oder Schadenfreude.
Warum werden deutsche Wörter im Englischen genutzt?
Die Nutzung deutscher Wörter in der Englischen Sprache kann verschiedene Ursachen haben. Zum einen sind das kulturelle Hintergründe. Genauso wie wir im Deutschen Fachbegriffe aus der italienischen Küche wie Spaghetti, Pizza oder Tagliatelle verwenden, werden auch Begriffe aus der Küche des deutschsprachigen Raums im Englischen verwendet. So sprechen Englisch-Muttersprachler*innen zum Beispiel von schnitzel, schnapps, wurst, pretzel, sauerkraut und pumpernickel.
Aber auch andere kulturelle Einflüsse sind nicht zu vernachlässigen. Damit sind nicht nur Lehnwörter wie dirndl, oktoberfest und autobahn gemeint, sondern auch Wörter des alltäglichen Gebrauchs wie kindergarten. Dieser Lehnbegriff lässt sich auf deutsche Auswanderer*innen des 19. und 20. Jahrhunderts zurückführen, die nicht nur das Konzept Kindergarten, sondern auch gleich noch den Begriff in die englischsprachige Welt überlieferten.
Typisch deutsche Konzepte?
Gerne genutzt werden außerdem zusammengesetzte Substantive, für die die englische Sprache keine sinngemäßen Äquivalente bietet. So sind zeitgeist, wunderkind, doppelganger, weltschmerz, wanderlust und poltergeist klangvolle und geistreiche Ergänzungen im Sprachgebrauch. Viele dieser Wörter haben durch deutsche Philosoph*innen, Schriftsteller*innen oder Musiker*innen, besonders im 19. Jahrhundert, ihren Weg in den englische Sprache gefunden.
Auch der Zweite Weltkrieg hinterließ seine Spuren. Blitzkrieg, putsch oder reich findet man vor allem in historischer und militaristischer Literatur wieder.
Andere typische Beispiele für Germanismen im Englischen sind angst (oft teen angst oder angsty), dachshund (im Deutschen eher bekannt als Dackel), kitsch, uber- (oft als Präfix, ähnlich wie super- verwendet) und verboten.
Obwohl viele Germanismen im Englischen nicht im alltäglichen Sprachgebrauch zu finden sind, hat die deutsche Sprache trotzdem ihre Spuren in der englischen Sprache hinterlassen. Vielleicht können Sie ja mit ein paar eingestreuten Germanismen Ihren Gesprächspartner beeindrucken?